Ein Einführungsseminar -kurz und bündig- in 3 Stunden
Dieses Kurzseminar bietet einerseits eine Einführung in die Anatomie und Physiologie der Faszien, andererseits werden wesentliche Erkenntnisse der Forschung im Faszien- Training praktisch angewendet. Fünf wesentliche Kriterien (siehe Ausführung weiter unten) geben einen praktischen Leitfaden in die Hand. Weiterhin wird anschaulich gemacht, warum gerade die Yogaübungen zur Elastizität des Bindegewebes entscheidend beitragen. Auch als Ausgleichstraining für Sportler geeignet.
Beweglichkeis - Werkstatt
Speziell für Männer und Sportler*innen
Ran an den steifen Körper. Für Menschen, die Sport treiben, aber die Beweglichkeit zu wünschen übrig lässt. Die Übungen sind aus dem Yoga, dem Faszientraining und Stretching entnommen und werden sehr ruhig ausgeführt
Was sind Faszien eigentlich?
Fasziales Gewebe heißt auch einfach Bindegewebe Es ist ein Gewebe, das alles mit allem im Körper verbindet. Daher gibt es nur eine Faszie. Doch innerhalb dessen gibt es verschiedene Gewebearten, die weich, elastisch oder straff bis fest sind. Sie umhüllen Muskeln, Organe, sie bilden Knorpel, Sehnen und Bänder.
Was soll erreicht werden mit dem Training? Die Faszien sind auf für ihren Stoffwechsel auf Bewegungsreize angewiesen, damit sie jugendlich und elastisch bleiben. Wie wird aber eine gute Stoffwechselaktivität angeregt? Und welche Art von Reizen benötigen die Faszien im Vergleich zur Muskulatur, damit sie trainiert werden? Es braucht vielfache, unterschiedliche, aber auch ganz spezifische Bewegungsreize:
Übersicht Trainings Aspekte
Zum klassischen Kraft-, Ausdauer und Koordinationstraining, das jede Sportart in unterschiedlichen Anteilen betrifft, kommt neuerdings eine vierte Komponente hinzu, das Faszien- Training! Vier Aspekte kommen dabei besonders zu Geltung:
1.)Der Katapulteffekt In der Katapultbewegung werden die Faszien in einer Art Geggenbewegung mit Energie aufgeladen, die sich dann in der folgenden Bewegung entlädt. Damit gelingen die Bewegungen leicht und ohne übermäßige Erschöpfung der Muskulatur und des Kreislaufs. Das kann man sehr gut bei den Sprungbewegungen bei den Tieren beobachten. Einfache Übungen sind: Federn, Hüpfen, Laufformen, Seil springen und auch Gummi Twist, mit dem die Kinder &dbquo;im letzten Jahrhundert ihre freie Zeit verbrachten. Man achtet auf eine weiche Landung, fängt den Stoß ab und lenkt die Kraft in eine katapultartige Gegenbewegung um. Schwieriger sind gezielte Aufladeübungen für den ganzen Körper.
2.)Die faszialen Dehnungen Wie dehnt man Faszien wirklich? Was für Bedingungen braucht es um die Faszien (und nicht nur die Muskulatur) zu erreichen und diese auch langfristig elastisch zu halten? Hier gibt es verschiedene Vorgehensarten, beispielsweise Schmelzendes Dehnen (Man beobachte eine Katze, die sich gerade ausgiebig streckt) Dynamisch- federnde Impulse auf die Faszien (gezielte Minifederungen) in vielen Bewegungsrichtungen und Variationen. Aktiv geladener Stretch mit guter Nachhaltigkeit der Dehnung Durchlaufende Streckungen durch den ganzen Körper. Das ist DIE Stärke der Yogaübungen – ein Idealer Ausgleich für viele Sportarten!
3.)Visco- Elastizität / Hydration – der Black Roll Hype Das Rollen mit der Blackroll ist nur EIN Aspekt von vielen für das Faszientraining.
Es muss mit Köpfchen angewendet werden, damit man sich nicht unnötig schadet. Richtig angewendet ist es sehr wirkungsvoll.
Im Wesentlichen geht es hier um die Dehydration und Hydration des Fasziengewebes, das durch den Druck mit Rollen und Bällen auf das Fasziengewebe erzielt wird. Verfilztes und verklebtes Fasziengewebe wird abgebaut und neues Fasziengewebe mit idealerer Struktur gitternetzartig aufgebaut. Der Stoffwechsel wird somit in den Faszien auf intensivste Weise angeregt, was sich in den folgenden 2 Tagen durchaus wie ein Muskelkater anfühlen kann. Das Gute ist: Es reichen 2-3 Impulse pro Woche. Mehr ist sogar schädlich!
Es gibt zwei unterschiedliche Anwendungen: 1. Langsam schmelzend = Das ist die eigentliche Anwendung zur Dehydration und Hydration. 2. Schnell und herzhaft = Dient als Erwärmung des Körpers unmittelbar vor einer sportlichen Aktivität.
Leider rollen die meisten Laien zu schnell und zu viel, was nicht zum gewünschten Erfolg führt oder sogar kontraproduktiv mit unangenehmen Folgen sein kann.
4.)Faszien als Sinnesorgan Die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse führten zu bahnbrechenden Erkenntnissen über die Rolle der Sinneswahrnehmung (Interozeption) innerhalb des &dbquo;Bindegewebsorganismus. Das Bindegewebe enthält 6x mehr Nervenendigungen im Vergleich zur Muskulatur, d.h. die Eigenwahrnehmung im positiven Sinne, aber auch in der Schmerzempfindlichkeit ist damit sehr hoch. Der Verdacht, dass viele, auch starke Rückenschmerzen eigentlich Faszienschmerzen sind, erhärtet sich immer mehr.
Neuerdings weiß man auch, dass die Organe ihre Impulse zum Bindegwebe senden, was unter dem Begriff Propriozeption bekannt ist. Das Bindegewebe ist damit ein Organismus, der vielfältige Impulse aus unterschiedlichsten Richtungen aufnimmt und zunächst einmal bei sich speichert. Auch Umwelteinflüsse, sowie psycho- soziale Einflüsse wirken auf das Bindegewebe ein.
Mit derartigen Erkenntnissen erweitert sich das Bild und man sieht beispielsweise die Sehnen und Bänder nicht mehr nur als mechanische Verbindungsstränge, die man operativ auch auswechseln kann Das Bindegewebe wird eher als ein lebendiger Organismus wahrgenommen.
5.)Ernährung Die Ernährung des Menschen wirkt sich auf den Zustand der Faszien entscheidend aus. Das Bindegewebe nimmt über die Proprio- und Interozeption hinaus auch Stoffwechselschlacken auf, die aus dem Abbauprozess der Nahrung herrühren. Das ist schon länger bekannt. Der Organismus übersäuert und verschlackt. Man fühlt sich gestaut, gerade wenn das Bindegewebe sichtbar aufgeschwemmt ist.
Früher waren es die verschiedenen Entschlackungskuren oder eine Lebensweise, die die Entschlackung laufend und ohne zusätzliche Bemühung vollzieht, heute nennt man es Detox. Ein Modebegriff, der offensichtlich mehr motiviert als eine langweilige Entschlackungskur, wenn es auch dasselbe ist Einfach gesagt trägt eine basische Kost zur Entsäuerung und Entschlackung bei, sowie Bewegung an frischer Luft, gesunde Kältereize mit Kaltwasseranwendungen und vieles andere mehr.
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